Julian Hessenthaler
Julian Hessenthaler war seit Veröffentlichung des Videos im Mai 2019 europaweit zur Fahndung ausgeschrieben und auf der Flucht. Ein Ermittlungsteam der ENFAST von Europol verhaftete ihn am 10.12.2020 in Berlin.
Die ENFAST „European Networks of Fugitive Active Serch Teams“ ist für die Ermittlung der meistgesuchten Kriminellen in Europa verantwortlich.
Hessenthaler bemerkte die Observierung ca. 2 Tage vor dem Zugriff. Vor seiner Verhaftung hatte er somit die Gelegenheit sich seines Mobilfunkgerätes zu entledigen und ein nagelneues Handy zu besorgen. Was natürlich die Frage aufwirft, warum er sein altes Handy entsorgen musste, wenn er, Hessenthaler doch völlig unschuldig sei.
Der Initiator des Ibiza Videos wurde nicht etwa wegen des Videos festgenommen, sondern wegen des Verdachts des Drogenhandels, Verwendung einer gefälschten Fahrerlaubnis und eines gefälschten Personalausweises. Nach seiner Verhaftung in Berlin wurde er nach Österreich ausgeliefert und sitzt seit März 2021 in Untersuchungshaft. Sollte er schuldig gesprochen werden, sind bis zu 15 Jahre Haft möglich.
Anfang September fand der erste Prozesstag im Landesgericht St. Pölten statt. Laut Anklage soll er mehr als 1kg Kokain verkauft haben. Zudem wird Hessenthaler von mehreren Zeugen schwer belastet. Eine Zeugin brach während der Zeugenaussage zusammen, nachdem sie die brutale Vorgehensweise des Angeklagten beschrieben hatte. Nach dem Zusammenbruch der Zeugin wurde der Prozess unterbrochen und am 13 Oktober 2021 im Landesgericht fortgesetzt. Für die Weitergabe des Kokains an polizeibekannte Drogensüchtige soll Hessenthaler ca.43.000€ bekommen haben. Er nutzte dieses Geld, um seinerseits Schulden zu begleichen und seine prekäre Finanzsituation zu verbessern.
Die Verteidiger Hessenthalers setzten von Anfang an, auf die Strategie der Unschuld von Julian Hessenthaler. Es gehe vor allem, um das Ibiza Video und Hessenthalers lautere Bestrebungen das Land vor bösen Politikern zu retten.
Die erdrückenden Beweise zum florierenden Drogenhandel Hessenthalers bleiben in der Verteidigungsstrategie unberücksichtigt. Selbst Menschenrechtsorganisationen zeigten sich besorgt, dass Aufklärer der Ibiza Affäre diskreditiert werden.
Diese Vorgänge zeigen vor allem eins, die enge Verflechtung von Politik zu links orientierten Medien bis hin zu zweifelhaften Organisationen, die selbst in Flüchtlingsschlepperprozessen verwickelt sind.
Ramin Mirfakhrai
Für die Behörden ist der Wiener Anwalt Dr. Ramin Mirfakhrai nach seinem Geständnis im Falle des Ibiza Videos, Dreh- und Angelpunkt der Ermittlungen in der Ibiza-Affäre. Die gesamte Operation wurde monatelang im Voraus bis ins kleinste Detail geplant, und der Jurist nahm Einfluss auf den gesamten Verlauf. Als Komplize von Dr. Ramin Mirfakhrai wurde der Privatdetektiv Julian Hessenthaler entlarvt; die beiden sind miteinander auch befreundet
Mit dem Geständnis hat sich Mirfakhrai nach § 108 des StGB strafbar gemacht. Er hat Heinz Christian Strache und Johann Gudenus massiv durch Verletzung seiner Berufspflichten geschadet. Nachdem der am 23.05 2019 noch vehement alle Vorwürfe von sich gewiesen hatte, legte er am 24.05.2019 ein umfassendes Geständnis ab. Für die Glaubwürdigkeit von Mirfakhrai und die seines Verteidigers war dieses Verhalten wenig hilfreich. Auch die chaotische Vorgehensweise im Ablauf lässt eine wenig professionelle und vielleicht sogar überraschte Verteidigung vermuten. Mit der Veröffentlichung des Videos war klar, dass Mirfakhrai im Fokus der Ermittlungen stehen würde.
Aber warum wurde Dr. Mirfakhrai bis heute nicht verurteilt? Er praktiziert mit einer gültigen Anwaltslizenz wie vor dem Skandal, in Wien. Möglicherweise wird Mirfakhrai wegen eines Treffens im Juli 2017 geschützt und verschont. Das Treffen wurde von dem Ibiza Anwalt in seiner Anwaltspraxis initiiert. Unter anderen nahm auch Stefan Sindelar an diesem Treffen teil. Er war zu der Zeit Bundesgeschäftsführer der Neos. Nach Sindelars Aussagen nahmen ca. 4-5 Personen an dem Treffen teil. Mirfakhrai legte angebliche Korruptionsbeweise gegen die FPÖ und Heinz Christian Strache vor. Vorgelegt wurden SMS, Fotos von angeblichen Geldtaschen und Gesprächsnotizen von Gold,- und Drogenankauf. Allesamt waren offensichtlich nicht zu verwerten. Der Termin dieses Treffens fand kurz vor dem zuschnappen der Ibiza Falle statt. Letztendlich wurden die Videoausschnitte 2019 veröffentlicht.
Dieses politische Komplott zeigt jedenfalls das ausgeprägte Lagerdenken in der Partienpolitik. Sollten die Hintermänner nicht ermittelt werden, wird es schwer sein Mirfakhrai eine Mittäterschaft nachzuweisen.
Heinz Christian Strache
Direkt nach der Veröffentlichung des Ibiza Videos ließ Strache seine politischen Ämter zunächst ruhen, Gudenus trat von allen politischen Ämtern zurück. Am folgenden Tag kündigte Kanzler Kurz, nach Rücksprache mit dem Bundespräsidenten van der Bellen, die Koalition ÖVP / FPÖ auf.
Gegen Strache wurde nicht etwa wegen der Vorfälle im Video ermittelt, sondern wegen eines Korruptionsverdachtes in einem Parteispendenfall. Darüber hinaus tauchten Ende 2019 Fotos von Taschen voller Geld auf. Die Fotos soll der ehemalige Fahrer Straches aufgenommen haben. Diese Fotos sind schon 2017 von Mirfakhrai an die Süddeutsche Zeitung und Ermittlern der Bundespolizei angeboten worden und als wenig aussagekräftig gewertet worden. Im Oktober 2019 gab Strache dann seinen Rückzug aus der Politik bekannt. Den Schutz seiner Familie sowie die drohende Spaltung der FPÖ gab er als Grund an.
Der Versuch in die Politik zurückzukehren scheiterte 2019. Mit der neugegründeten Partei Team HC Strache Allianz für Österreich schaffte er nicht den Einzug ins Parlament.
Im Sommer 2021 wurde Heinz Christian Strache der Korruption für schuldig gesprochen und zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Von allen Vorwürfen gegen Strache ist dieser Fall übriggeblieben. Eine Spende von insgesamt 12.000 Euro von einer Privatklink an die FPÖ. Sicher nicht in Ordnung, aber auch nicht genug, um eine politische Existenz in dieser Art und Weise zu vernichten.
Sein Buch, dass am 12.2021 präsentiert wurde, beschreibt das „Ibiza Attentat“ aus Sicht von Heinz Christian Strache. Es ist eine Gegendarstellung zu dem Buch „Ibiza Affäre“ von Bastian Obermayer und Frederik Obermaier von der Süddeutschen Zeitung. Laut Strache war das Ibiza Video eine manipulierte Falle. Von allen Vorwürfen im Video ist nicht übrig geblieben außer ein sehr peinlicher und unter Alkoholeinfluss unangenehmer Abend. Für diese Entgleisung hat er sich mehrfach entschuldigt. Das Buch soll eine persönliche Abrechnung, jedoch keine Anklage sein. Eine Fortsetzung will Strache sich vorbehalten.
Johann Gudenus
Johann Gudenus studierte an der Diplomatischen Akademie in Wien. Gudenus kennt Strache seit seinem fünfzehnten Lebensjahr und ist der politische Ziehsohn von Strache. Er wurde Vizebürgermeister in Wien. Nach der Wahl 2017 Chef der FPÖ Fraktion im Parlament und geschäftsführender FPÖ Chef in Wien. Gudenus, der einige Semester in Moskau studiert hat, spricht gut russisch und hat das Treffen der russischen Oligarchin mit Heinz Christian Strache eingefädelt. Einen Ausweis oder andere weitere Informationen zu Alyona Makarow, der russischen Oligarchennichte hat er offenbar nie gesehen.
Nach der Veröffentlichung des Ibiza Videos trat Gudenus umgehend von allen politischen Ämtern zurück. Außerdem trat er aus der FPÖ aus. Nach eigenen Angaben strebt er auch kein politisches Amt mehr an. Aus den Ermittlungen im Ibiza Ausschuss ergaben sich keine Anhaltspunkte, die zu einer weiteren Strafverfolgung geführt hätten. Auch wiederholte Berichte und Verdachtsfälle zu einem gewissen Hang zum Drogenkonsum konnte Gudenus zumindest nicht gerichtlich nachgewiesen werden. Darauf angesprochen sagte er, ihm sei nichts nachzuweisen und das Verfahren somit „Schnee“ von gestern.
Zur Zeit versucht Johan Gudenus wirtschaftlich unabhängig zu werden. Die Diplomatische Grundausbildung soll ihm helfen in der Strategie und PR-Unternehmensberatung Fuß zu fassen.
Irena Markovic
Durch heimlich aufgenommene Fotos der Oligarchenichte Alyona Makarow, wurde Irena Markovic laut ihres Anwalts G. Ganzger in die Ermittlungen zum Ibiza Skandal hineingezogen. Die Aufnahmen dienten nur dem Zweck die Rechte an einer Maklerprovision sicherzustellen. Der Anwalt berichtete weiter von den mehr als negativen Auswirkungen der Ermittlungen, sowohl geschäftlich als auch privat. Sogar ihre Einbürgerung nach Österreich sei gestoppt worden. Letztendlich verhängte die Richterin ein Bußgeld von 12.000 Euro. Der Einbürgerung steht nach Zahlung der Strafe nichts mehr im Wege.
Im Prozess kam weder ihr Verhältnis zu Heinz Christian Strache noch ihr Drogendelikte zur Sprache. So wurde weder ihre Schuld noch Unschuld nachgewiesen. Noch während des Prozesses wurde bekannt das Markovic ein Verhältnis mit einem Kriminalbeamten der Wiener Drogenermittlungsbehörde begonnen hat. Dieser Beamte steht nun selbst im Fokus der Ermittlungen, weil er versucht hat Markovic zu decken. Er schreckte selbst vor Drohbriefen an Internetseitenbetreiber nicht zurück. Und das noch auf Briefpapier der Wiener Polizei.
Irena Markovic ist zweifellos eine erfolgreiche Immobilienmaklerin. Markovic sieht in Herausforderung Chancen und scheut sich nicht, diese anzugehen. Sie unterstreicht, dass sie in ihrem Leben aus Fehlern lernte. Kritikfähigkeit und Durchhaltevermögen gehören zu ihren wichtigsten Unternehmertugenden. Sie ist aber auch eine berechnende Geschäftsfrau, die immer wieder in Skandale und Skandälchen verwickelt wird. Noch sind nicht alle Ermittlungen abgeschlossen und niemand weiß was der Ibiza Skandal noch alles ans Tageslicht bringt. Irena Markovic hat jedenfalls das Potential auch weiterhin für Schlagzeilen zu sorgen.
Alyona Makarow
Wo ist der Lockvogel aus dem Ibiza Video? Auch Monate nach dem Skandal kein Lebenszeichen von ihr. Nach Hessenthaler und Mirfakhrai ist sie diejenige, die sicher noch einiges zu offenen Fragen des Skandals beitragen könnte.
Hessenthaler und Mirfakhrai haben die Darstellerin der Alyona Makarow gut gebrieft. Im Skandalvideo machte sie jedenfalls einen sehr professionellen Eindruck. Auch die Ermittlungen ergaben das schon seit 2015 „geübt“ wurde. Der Detektiv war mit Alyona sogar in Moskau. Für Strache und Gudenus waren außer ihre attraktive Erscheinung, schlanke Figur, große Brüste letztendlich die 300 Mill. ausschlaggebend, um alle Vorsichtmaßnahmen in den Wind zu schlagen. Die Inhalte des Ibiza Videos sind eine Seite der Medaille, die Art der Entstehung des Videos, die andere. Diese kriminelle Vorgehensweise bei der Produktion muss in einem demokratischen Rechtstaat geahndet und die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden.