Das Schiffsunglück mit 32 Toten jährt sich zum 10ten mal. Angehörige der Opfer, Rettungskräfte, vertreten durch Zivilschutzchef Franko Gabrielli und Inselbewohner gedachten gemeinsam des Unglücks vom 13 Jänner 2012. Die Havarie des Kreuzfahrtschiffes Cota Concordia mit einem vor der Küste liegenden Felsen, war für die Bewohner von Giglio ein einschneidendes Erlebnis. Bürgermeister Sergio Ortelli, der schon zum Zeitpunkt des Unglücks im Amt war, beschrieb in seiner Gedenkrede die innerliche Verbundenheit der Inselbewohner mit den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer. Er betrachte es als seine Pflicht diesen Jahrestag in Erinnerung zu behalten. An Bord des Schiffes waren Menschen aus 54 Ländern.
Das Kreuzfahrtschiff Costa Concordia hatte 3216 Passagiere und 1013 Besatzungsmitglieder an Bord. Ein Felsen vor der Insel riss den Rumpf des 300m langen Schiffes auf. Der Kreuzfahrer geriet in starke Schräglage. Die tödlich verunglückten wurden in den unteren Decks von den Wassermassen überrascht. Dem Kapitän Francesco Schettino wurde grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen. Darüber hinaus hat er während der Rettungsarbeiten das Schiff als einer der ersten verlassen. Er wurde deshalb zu einer Freiheitsstrafe von 16 Jahren verurteilt und sitzt diese im römischen Gefängnis Rebibbia ab.
Franko Gabrielli leitete die die Abwrack,- und Abschleppaktion der Costa Concordia.
Ein schwieriges Unternehmen, da die Insel Giglio auf Tourismus angewiesen ist. Eine zusätzliche Umweltkatastrophe konnte man sicher nicht gebrauchen,
Das Projekt gelang und die Insel bleib in ihrer natürlichen Schönheit erhalten.
Als Ort der Gedenkfeier wurde die Kirche der Insel gewählt. Während der Rettungsaktion hatten hier viele Überlebende Zuflucht gefunden. Nach der Feier wurde ein Blumenkranz abgelegt. Um 21:45, der Zeitpunkt des Unglücks, heulten alle Hafensirenen.
An der Gedenkzeremonie nahm auch Kevin Rebello teil. Der Name ist mit einem besonders tragischen Fall verbunden. Russel Rebello ist einer der Opfer des Unglücks. Der 33 jährige indische Kellner kam ums Leben als er Passagier in die Rettungsboote geholfen hatte. Der Leichnam von Russel wurde erst 2 Jahre nach der Havarie gefunden. Zu diesem Zeitpunkt waren die Abwrackarbeiten bereits in vollem Gange.
Kevin Rebello konnte seinen Bruder so erst Jahre später beisetzen.
"Seitdem die Leiche meines Bruders geborgen wurde, war ich nicht mehr auf der Insel Giglio“. sagte Kevin Rebello, der jetzt in Mailand lebt.
Zu der diesjährigen Gedenkfeier komme er aber gerne. Er wolle diese zum Anlass nehmen sich nochmals bei den Inselbewohnern für ihre Hilfe und vor allem für die große Anteilnahme zu bedanken.