Irena Markovic, verhinderte sie den Aufstieg von H.C.Strache?

Eine Schlüsselrolle in diesem Skandal spielte Irena Markovic, die Ex-Geliebte von Heinz Christian Strache.

Das Ergebnis ist für alle klar. Die regierende Koalition Österreichs ist auseinandergebrochen. Der Ex-Chef der Freiheitlichen Partei Österreichs FPÖ ist diskreditiert und zum Rücktritt gezwungen worden. Dennoch gibt es im Ibiza Gate Skandal noch eine Menge ungeklärter Punkte.

Irena Markovich, Maklerin, skandalöse Partylöwin und ehemalige Liebhaberin 

Irena Markovic ist eine auffallende Persönlichkeit in der Wiener High Society und eine Schlüsselfigur im Fall „Ibiza Gate“. 


Sie arbeitete lange Zeit als Model und wurde im Alter von 19 Jahren die Veranstalterin der legendären Partyreihe „Scandalous“.

Auf diesen Partys lernte Markovic zahlreiche FPÖ Mitglieder kennen. Sie waren häufig Gäste auf den immer bekannter werdenden „Scandalous“ Veranstaltungen. Die junge Frau hat hier bereits viele nützliche Kontakte aufgebaut.

2015 fand sie, nach vielen stürmischen Liebesverhältnissen, ein einflussreiches Ziel, den FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.

Die Beziehung hielt nicht lange. Das Paar trennte sich mit einem großen Skandal. Nach einem Monat der Trennung lernte Strache seine zukünftige Frau, die Politikerin Philippa Beck kennen. Sie heirateten und bekamen einen Sohn.

Johann Gudenus bestätigte im Interview mit Fellner Live, am 29.05.2020, dass Markovic und Strache intime Beziehungen hatten. Johann Gudenus gehört ebenfalls zu den am Ibiza Skandal verwickelten Personen.

„Der Kontakt kam zustande über eine mit uns befreundete Immobilienmaklerin. Sie kam mir deswegen vertrauenswürdig und unverdächtig vor, weil sie mit meiner Frau befreundet ist, weil ich sie kenne, weil sie eine Zeit lang ein intimes Verhältnis zu meinem ehemaligen Parteiobmann Strache gehabt, hatte“, sagte Johann Gudenus.

Die gut vorbereitete Intrige hat Jahre der politischen Karriere vernichtet 

Heinz Christian Strache übernahm 2005 den Vorsitz der FPÖ. Bei den Wahlen 2017 erkämpfte sich die FPÖ einen Stimmenanteil von 26% und bildete mit der ÖVP ein konservatives Bündnis. H.C.Strache übernahm die Funktion des Vizekanzlers. 

Der FPÖ wurde eine erfolgreiche politische Zukunft prophezeit. Strache könnte bei einem Wahlsieg der Partei sogar Kanzler werden. 

Diese rosige politische Zukunft der FPÖ und besonders die von H.C. Strache löste sich buchstäblich im freien Fall auf. Linksradikale Medien veröffentlichten 2019 manipuliertes Videomaterial. Das Material wurde bereits 2017 aufgenommen.

Julian Hessenthaler, ein dubioser Privatdetektiv soll die getürkten Videos produziert haben. Bei dem Treffen mit der angeblichen Nichte des Oligarchen war außer Hessenthaler natürlich Strache und auch Gudenus mit seiner Ehefrau anwesend.

Wer hat aber dem korrupten Detektiv geholfen? Eine so komplexe Falle kann niemand allein zuschnappen lassen.

Nach Veröffentlichung des Videomaterials wurde die Untersuchung außer auf Strache und Markovic, auch auf folgende Personen ausgedehnt:

Ramin Mirfakhrai, einem Anwalt, der später seine Beteiligung an der Aufnahme des Videos gestanden hat. Mirfakhrai hatte schon mehrfach in der Vergangenheit versucht die FPÖ zu diskreditieren. Bis 2017 ohne Erfolg.

Julian Hessenthaler, der dubiose Privatdetektiv. Ihm ging es ausschließlich um Geld. Der ewig abgebrannte Detektiv bewegte sich gerne und oft in der Party Scandalous Scene. Wahrscheinlich lernte er auch hier Irena Markovic kennen.

Alena Makarowa, die Pseudo-Nichte eines russischen Oligarchen. Wie sich später herausstellte keine Russin, sondern eine aus dem Balkan stämmige Schauspielerin.

Johann und Tayanna Gudenus, politisch, gesellschaftlich und vielleicht auch freundschaftlich mit Strache und Markovic verbunden. Das wertvolle Wald,- und Jagdgrundstück der Eheleute Gudenus in der Nähe Wiens, diente als Köder.   


War die Intrige politisch, wirtschaftlich oder menschlich gesteuert?

Der Anwalt Ramin Mirfakhrai kontaktierte die Maklerin Irena Markovic und teilte ihr mit, dass es einen russischen Interessenten am riesigen Grundstück der Familie Gudenus gibt.

Durch eine frühere Zusammenarbeit wusste der Anwalt um die guten Kontakte von Markovic zur Familie Gudenus. Die Aussicht auf eine gute Provision stellte Markovic die notwendigen Kontakte her. Außerdem organisierte sie die Treffen mit Alena Makarow, der pseudo Nichte des russischen Oligarchen. Einige der Treffen fanden in der berüchtigten Finka auf Ibiza statt.


Johann Gudenus bestätigte in der Gerichtsverhandlung. 

„Sie ist Maklerin und sie sagte, dass es eine reiche Russin gibt, die in Österreich Immobilien kaufen möchte. Ich habe ihr vertraut, weil sie mit meiner Frau befreundet war und ich wusste, dass sie vor einigen Jahren eine enge Beziehung mit Strache hatte“ 


Die Provision für das 300€ Mill Geschäft sollte sich im mittleren sechsstelligen Bereich bewegen. Alle Absprachen der Treffen wurden per Mail von Markovic vereinbart, wie die Dokumente der Bundeskriminaldirektion dies auch belegen.

Die Schauspielerin, die die Rolle der Makarowa spielte, stammt vermutlich wie Irena Markovic selbst aus dem Balkan. Außerdem sprach sie Russisch alles andere als perfekt.

Warum also hat die Maklerin bei ihren häufigen Gesprächen keinen Verdacht geschöpft?

Die wahrscheinlichste Antwort ist, dass Irena Markovic die ganze Situation verstanden oder zumindest diese Fälschung geahnt hat. 

War es eine kühle Berechnung des Geldes wegen, oder eine Rache für ihren verletzten Stolz beziehungsweise ihr ruinierter geschäftlicher Ruf?

Noch ist nicht klar, ob sie sich nur ihren Anteil am Geschäft sichern wollte, oder sich an ihren ehemaligen Liebhaber Strache rächen wollte. 

Markovic selbst erklärte, der Lockvogel habe ein sehr ordentliches Auftreten gemacht. Sie jedenfalls habe nichts zu verbergen und gebe dies auch in der Öffentlichkeit zu Protokoll.


Strache zu 15 Monaten Bewährung verurteilt 

Zwei Jahre, nachdem die Ibiza-Bombe platzte, ist Heinz-Christian Strache wegen dem Erhalt einer Parteispende von der Privatklinik Währing zu einer Bewährungsstrafe von 15 Monaten verurteilt worden.

Beachtenswert ist, dass Strache bei der Gerichtsverhandlung auf seine völlige Unschuld bestand und der Anwalt den Freispruch des Angeklagten beantragte. In Kürze soll gegen die gerichtliche Entscheidung eine Berufung eingelegt werden.


Als die Vollversion des Videos von Ibiza im Internet erschienen ist, stellte sich die Kurzversion des Videos als Fälschung heraus. Heinz Christian Strache wurde fast vollständig rehabilitiert.

Ob weitere Gerichtsverfahren bezüglich des Skandals in Zukunft folgen, bleibt abzuwarten. Der eingesetzte Untersuchungsausschuss arbeitet an der Aufklärung des Falles. Vermutlich werden noch weitere dunkle Wolken am österreichischen Polithimmel aufziehen.


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